Was braucht man eigentlich alles um eine längere Taxifahrt mit einem Inder zu überstehen?
Gute Nerven? Geduld? Viel Geld? Oder vielleicht doch einfach nur ´ne Faust? Also ich würd’ sagen von jedem ein bisschen was ist hilfreich, aber das einzig Wahre ist wohl ein „Kit Kat – Chunky“!
Kennt ihr die Kit Kat - Werbung mit dem nervigen indischen Taxifahrer der laufend singt? Ja, das gibt’s wirklich! Vergesst alle anderen Maßnahmen – nur das kann helfen!
Da man ja bekanntlich nach knapp sechs Stunden Flug nicht wirklich so viel Lust hat sich noch weitere drei Stunden über alle arabischen Taxitarife zu unterhalten, muss man sich echt was einfallen lassen.
Hab’s dann wenigstens geschafft mich tot zu stellen, so dass er dann mal für eine halbe Stunde ruhig war. Sehr kommunikativ dieses „Völkchen“!
In Dubai war halt nach meiner Ankunft morgens um 6.20 a.m. auf der Strasse die Hölle los. Big Traffic, Big Traffic…hieß es immer nur von meinem Nebenan. Dadurch hab’ ich noch eine kleine Stadtrundfahrt gemacht, was sicherlich auch nicht so verkehrt ist. Aber Sightseeing wird hier etwas anders definiert, zumindest kann man sich über die Sehenswürdigkeiten und deren Bedeutung streiten. Da ja bekanntlich Ramadan ist und alle während des Tages weder Essen, Trinken, Rauchen noch „Jiggy Jiggy“ – Moves (greets Christian) machen dürfen, sind die auch etwas unausgeglichen. Somit war klar dass die Sightseeing - Adresse No. 1 der Strassenstrich von Dubai war! Oh Mann, ich glaub’ es gibt echt wirklich tausend andere Sachen auf die man in Dubai stolz sein kann…
Vorbei am Al Arab und Palm Island ging es Richtung dem knapp 200km entfernten Abu Dhabi. Die Fahrt fing langsam an Parallelen zu meiner schlimmsten Taxifahrt überhaupt in Vietnam zu ziehen. Mal abgesehen dass nie jemand zugeben würde dass er den Weg eigentlich überhaupt nicht kennt, fing er mir auf mitleiderregenste Weise klar zu machen wie arm er doch ist und ich doch eigentlich so sein könnte ihm das doppelte zu zahlen. Da ich aber mittlerweile „Taxi- Proved“ bin, verschob ich die ganze Diskussion auf meinen Ankunftsort in Abu Dhabi in der Hoffnung nicht, wie einer der vielen Pakistanis die auf Arbeit warten, auf dem Motorway als Anhalter bei 40°C in der Sonne stehen zu müssen.
Nun ja, da ich auch einen leichten Hang zur Ungeschicktheit habe, musste natürlich auch noch folgendes passieren:
Situation 1: Die Bluetooth – Connection
Um im arabischen Raum jemand kennen zu lernen, ist es von großer Bedeutung ein Bluetooth – fähiges Mobiltelefon zu besitzen, besonders um mit Frauen Kontakt aufzunehmen.
So ein besagtes Telefon wurde mir auch sofort stolz präsentiert und vorgeführt…
Situation 2: Das Missgeschick – oder wie Ablagen im Armaturenbrett wenig Sinn machen
…nachdem ich nun sämtliche Gimmicks des Telefons bis ins Detail erklärt bekommen hatte, legte ich es in eine Ablage im Armaturenbrett. Sagen wir mal so, ich hab’s versucht! Diese war nämlich nach hinten offen und schneller als gucken konnten, war das Teil auch schon verschwunden…
Situation 3: Die Rettung
F..K!!! §$&/()()&$$“+#+…….und jetzt???
Ich lächelte einfach erstmal und dann mal sehen was passiert…
Ich meine gelächelt hat er zunächst auch erstmal. Aber es gab Hoffnung! Das Ende des Telefons war noch zu sehen, ja…..hmmm….bis zu dem Zeitpunkt an dem wir versuchten gleichzeitig rein zu greifen um das verdammte Ding raus zu ziehen! Dann war’s weg! Ich wusste sofort dass auch meine Mechaniker Kenntnisse völlig zwecklos waren. Ich verzweifelter Versuch vielleicht noch, so für den guten Willen quasi, aber mehr dann halt auch nicht. Jetzt war klar: der Preis für die Fahrt hatte sich leicht erhöht….
Situation 4: Die Bezahlung
Wie schon erwartet blieb die „Versteck’ doch mal dem Taxifahrer sein Mobiltelefon im Armaturenbrett“ - Aktion nicht unvergessen. Nachdem ich ihm schon viel mehr gegeben hatte als eigentlich ausgemacht war, wurde er dermaßen sauer und wollte mir den Fehler anhängen. Zum Glück waren wir schon am Ziel und ein Security wurde schon auf das indische Gezeter aufmerksam. Ich glaube, der hat mich dann auch gerettet…
Also, ich finde es sollte an der Abendakademie Kurse für so was geben! Vielleicht steig ich groß ein mit: „How to manage long distance taxi rides and how to avoid real serious trouble with the driver”